2.2 - Erfolgsfaktoren Werkstatt der Zukunft
Problemstellung und Herausforderungen
Die aktuellen Herausforderungen in der Produktionssteuerung liegen insbesondere in der Komplexität der Prozessplanung, des Ressourcenmanagements sowie der Maschinen- und Personalplanung. In vielen holzverarbeitenden Betrieben fehlen standardisierte Prozessabläufe, was zu Ineffizienzen führt. Darüber hinaus erfordert die Planung von CNC-Maschinen flexible und einfache Berechnungsmethoden, um Bearbeitungszeiten besser abschätzen und die Auslastung optimieren zu können. Interviews mit den beteiligten Unternehmen haben gezeigt, dass insbesondere in kleineren Unternehmen mit kurzen Planungszyklen ein hoher Bedarf an verbesserten, automatisierten und intelligenten Systemen besteht. Fehlende Mechanismen zur Harmonisierung von Prozessen und zur effizienten Reaktion auf Störungen wurden als wesentliche Probleme identifiziert.
Ziele und Vorgehen
Hauptziel des Teilprojekts «Werkstatt der Zukunft» ist die Entwicklung eines Konzepts für eine intelligente Produktionssteuerung, mit der schnell und effizient auf Fehlteile, Lieferverzögerungen und Auslastungsspitzen reagiert werden kann. Ein solches System soll die Produktionsplanung vereinfachen und den Unternehmen eine flexiblere Ressourcenplanung ermöglichen. Der Einsatz von digitalen Werkzeugen und Softwarelösungen spielt dabei eine zentrale Rolle.
Auf Basis von Interviews mit den beteiligten Unternehmen wurden die spezifischen Anforderungen und Probleme formuliert, als Grundlage für eine spätere Entwicklung von Anwendungsbeispielen und praxisorientierten Lösungen. Das Konzept für eine intelligente Produktionssteuerung, also der Umgang mit Fehlteilen und Lieferverzögerungen, soll in einem nachfolgenden Projekt in Form von vereinfachten Prototypen in der «Werkstatt der Zukunft» erprobt und evaluiert werden.
Ergebnisse
Erste Ergebnisse zeigen, dass eine intelligente Ressourcenplanung nur durch die konsequente Nutzung vorhandener Daten aus der Vorkalkulation über den gesamten Produktionsprozess möglich ist. Dazu gehört auch die Integration von Zeiterfassung und Kostenstellen, um Nachkalkulationen zur Optimierung der Kennzahlen zu ermöglichen. Die Planung erfolgt im Normalfall über verschiedene Zeithorizonte - von der Langfristprognose bis zur kurzfristigen Feinplanung. Durch eine (Teil-)automatisierte Reaktion auf Terminverschiebungen z.B. verursacht durch Fehlteile und Lieferverzüge, können die Planungen und die Kapazitätsauslastung besser gesteuert und Engpässe vermieden werden. Die kontinuierliche Erfassung der notwendigen Daten in der Produktion stellt jedoch in vielen Unternehmen eine Herausforderung dar.
Fazit
Die Lösungsansätze haben aufgezeigt, dass eine intelligente, dynamische Produktionssteuerung in der holzverarbeitenden Industrie einen erheblichen Mehrwert bieten kann. Durch standardisierte Prozesse und die konsequente Nutzung vorhandener Daten können Produktionsabläufe harmonisiert und flexibel auf Störungen reagiert werden. Forschungsbedarf besteht jedoch noch hinsichtlich variabler Prozesse bei unvorhersehbaren Engpässen sowie der exakten Rückverfolgbarkeit von Teilen in der Produktion.