2.5 - Webbasierte Ressourcenkoordination
Im Rahmen der «Plattform Wald & Holz 4.0» der Berner Fachhochschule BFH wird unter anderem eine webbasierte Ressourcenkoordination entwickelt. Dabei geht es im ersten Schritt um das Anbieten und Suchen von personellen Ressourcen. Später sollen dann auch Anlagekapazitäten abgebildet werden.
Die «Plattform Wald & Holz 4.0» der BFH mit über 40 Partnerunternehmen treibt die digitale Transformation in acht Teilprojekten voran. Das Teilprojekt 2.5 «Webbasierte Ressourcenkoordination» will personelle Unter- und Überkapazitäten auf einer Plattform einfach sichtbar machen. Ziel ist es, auf diese Weise die Wertschöpfung zu vereinfachen, indem unter anderem die Fremdvergabe und -übernahme gelöst sind, Auslastungsspitzen gebrochen sowie gemeinsam grössere Ausschreibungen realisiert werden können. Damit soll die Effizienz der Branche auch ausserhalb bestehender Netzwerke gesteigert werden.
Die Teilnehmer*innen legten für ihr Teilprojekt folgendes Vorgehen fest:
- Bedürfnisanalyse / Anforderungen an die Lösung erfassen
- Kooperationsmodelle definieren
- Umsetzung planen
An der Starttagung wurden mit den beteiligten Wirtschaftspartner*innen zuerst die Bereiche erfasst, in denen eine Ressourcenkoordination wünschenswert ist. Anschliessend wurde ein entsprechendes Datenmodell entwickelt.
Abb. 1: Datenmodell der webbasierten Ressourcenkoordination (Quelle: BFH)
Dabei wurden die Merkmale jedes Themas definiert, um damit effizientere Suchanfragen und Angebote zu ermöglichen. Bei diesem ersten Schritt mussten die Teilnehmenden Prioritäten setzen – es war nicht möglich, alle Ideen auf einmal umzusetzen.
Anschliessend wurden Software-Plattformen evaluiert und deren Möglichkeiten für die Ressourcenkoordination geprüft (Hosting). Dabei stiessen die Teilnehmenden letzten Herbst auf die neue Mobile-App «krafttausch». Weil diese im Bereich der Mitarbeiter*innensuche bereits viele Funktionen bot und dazu schon Werbe- und Erklärvideos auf YouTube geschaltet worden waren, entschieden sich die Teilnehmenden, das Hosting im ersten Schritt direkt über die App «krafttausch» zu lösen.
Zusammen mit dem Start-up Krafttausch priorisierten sie die Entwicklungsschritte in einer Matrix: Dabei waren der Marktnutzen, die Umsetzungsdauer und die Entwicklungskosten wichtige Kriterien, dank denen schnell eine Rangierung entstand. Bei vier der Top 6-Entwicklungsschritten lag der Fokus auf Marketing-Massnahmen, die von der BFH unterstützt werden. Erreicht wurden unter anderem eine Publikation in der «Berner Zeitung» und eine Ausstellung des Projekts an der Messe BEA.
Webbasierte Bedienung im Fokus
Unterdessen hat Krafttausch eine Marktbefragung durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass eine webbasierte Bedienung einem grossen Bedürfnis entspricht. Auch das Anbieten von ganzen Teams statt nur Einzelpersonen ist demnach gefragt und sollte von der App als zusätzliche Funktion angeboten werden. Ausserdem steht bei der Entwicklung des Abonnement-Modells die Frage im Raum, ob die Plattform nur eine reine Vermittlung übernimmt oder ob auch die Abschlüsse über sie laufen. Zusätzlich klärt das Start-Up die arbeitsrechtlichen Aspekte der Plattform.
Dank der durch die Befragung gewonnenen Klarheit konnte inzwischen ein Bedienmodell aller Seiten (Wireframe) erstellt werden. Auch die User Storys pro Bedienseite wurden inzwischen spezifiziert.
Weiteres Vorgehen
Mit den Anforderungsdokumenten ist Krafttausch nun daran, Angebote für die Weiterentwicklung einzuholen. In dieser Phase laufen auch Gespräche mit Investor*innen zur Finanzierung der Entwicklungsschritte. Grundsätzlich sind die Teilnehmenden zuversichtlich, im Herbst 2024 eine Neuausgabe der App für webbasierte Ressourcenkoordination vorstellen zu können, die auf sämtlichen Zielgeräten läuft.
Investition in ein aufstrebendes Business
Die Plattform, die bereits 61 Benutzer*innen zählt, entspricht einem grossen Marktbedürfnis. Wer investieren möchte, kann sich auf diesem Weg direkt mit dem Gründer von Krafttausch, Serhat Cirahan, in Verbindung setzen: info@krafttausch.ch.
Text: Stefan Jack, BFH
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Dieser Bericht ist der vierte einer Reihe, in der die Plattform «Wald & Holz 4.0» regelmässig über den Stand der Arbeiten in den einzelnen Teilprojekten informiert. Der nächste Bericht folgt im August 2024 mit Updates aus den Teilprojekten «Sortimentsbezogenes Digitalisierungspotenzial & Prozessvorbereitung nächste Digitalisierungsstufe» und «Erfolgsfaktoren Werkstatt der Zukunft».
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